Sprache

Sprachsystem, Aphasie

Symptome und Folgen

Sprachstörungen im Erwachsenenalter können bei verschiedenen Grunderkrankungen, nach Unfällen oder Komplikationen auftreten, wie z.B. Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Verletzungen oder Hirnoperationen.

Die Schwierigkeiten können alle sprachlichen Modalitäten betreffen, d.h. Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben.

Beim Sprechen: Wörter „liegen auf der Zunge“, können aber nicht mehr benannt werden oder ein anderes Wort wird verwendet, das dem gesuchten ähnlich ist (z.B. „Stuhl“ statt „Tisch“).

In Wörtern werden Buchstaben weggelassen, vertauscht oder hinzugefügt, so dass sie gar nicht mehr verständlich sind.

Die Aussprache klingt undeutlich und verwaschen.

Es treten grammatikalische Probleme auf, wie Satzabbrüche oder falsche Wortstellungen im Satz.

Beim Verstehen: Es kommt zu Schwierigkeiten, Gesprächen inhaltlich zu folgen. Auch einzelne Sätze oder Wörter werden zum Teil nicht mehr verstanden.

Beim Lesen: Einzelne Buchstaben oder Wörter können nicht erkannt oder in Laute umgesetzt werden. Worte werden mit anderen verwechselt, die ähnlich klingen oder inhaltlich ähnlich sind.

Beim Schreiben: Einzelne Laute können nicht sicher in Buchstaben umgesetzt werden; Wörter werden durch andere, ähnlich geschriebene, ersetzt.

Unsere Therapie

Ziel der Behandlung ist, die Sprach- und Sprechfähigkeit zu verbessern, damit im Alltag wieder sprachliche Kommunikation möglich ist.

Wir ermitteln durch spezielle Tests, welche Symptome vorliegen und analysieren die Ursachen dieser Sprachfehler. Dadurch ist es möglich, mit der Therapie direkt an der Störungsursache anzusetzen. Mit angepassten aktiven Übungen bauen wir soweit wie möglich eine verbesserte Sprachfähigkeit auf.
Da die Wiederherstellung meistens nicht vollständig erreichbar ist, erarbeiten wir mit den Patienten auch Hilfsstrategien, um Gesprächssituationen bewältigen zu können.

Bei Transport- oder Gehunfähigkeit kann die Behandlung als Hausbesuch erfolgen.

Wir wollen die aktive Teilhabe der Patienten am Leben und ihre Lebensqualität positiv verändern.

Stimme

Stimmprobleme – Stimmstörungen

Symptome und Folgen

Eine Stimmstörung bei Erwachsenen kann nach außergewöhnlichen oder dauerhaften Belastungen, nach starken Erkältungen, bei Erkrankungen des Kehlkopfs, gelegentlich bei Funktionsstörungen der Halswirbelkörper durch ein Schleudertrauma (Auffahrunfall), oder bei postoperativen Veränderungen entstehen. Auch gewohnheitsmäßig angespannte Halsmuskulatur wirkt sich auf die Stimme aus.

Unabhängig von der Ursache schränkt die Erkrankung in der Ausübung des Berufes oder in der Kommunikation im Alltag sehr ein.

Veränderter Stimmklang: Die Stimme klingt anders als vorher. Sie kann heiserer, rauer, krächzender, piepsiger oder matter als früher klingen.

Nachlassende Leistungsfähigkeit: Schon nach kurzer Belastung können kranke Stimmen ermüden. Häufige Beschwerden sind Sprechanstrengung, erhöhte Heiserkeit oder Einschränkungen der Lautstärke.

Eingeschränkte Verständlichkeit: In einzelnen Sprechsituationen – besonders am Telefon – kann der veränderte Stimmklang zu einer schlechteren Verständlichkeit und häufigen Rückfragen der Gesprächspartner führen.

Druckgefühl, Schmerzen: Oft kommt es zu unangenehmen kratzenden, trockenen, drückenden Missempfindungen im Rachen; auch verbunden mit Hustenreiz und vermehrtem Räusperdrang.

Stimmlosigkeit (Aphonie): Die Stimme wird sehr leise bis tonlos, kann nur noch mit großer Anstrengung hervorge“presst“ werden – gelegentlich bleibt sie sogar über einen längeren Zeitraum völlig weg.

Unsere Therapie

Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung und Stabilisierung der stimmlichen Leistungsfähigkeit. Wir leiten keine sture Übungsbehandlung an, sondern die „verstimmten“ Patienten lernen unter unserer Anleitung, sich selbst zu helfen.

In der Diagnostik erfragen wir Beginn und Verlauf der Beschwerden, untersuchen die Sprechstimme und Atmung, beurteilen Aussprache, Sprechtempo und Tonhöhe, um einen individuellen Stimmstatus zu erstellen.
Die eigene körperliche Verfassung, Haltung und Spannung bilden eine wesentliche Grundlage für die Stimmgebung. Ebenso wichtig ist die Atmung und Lufteinteilung als „Motor“ der Stimme. Hier setzt unsere logopädische Behandlung mit individuellen körperbezogenen Übungen an. Die Patienten lernen die eigenen Fehlhaltungen, Verspannungen, ihren Atemtyp und Körpersprache zu erspüren, und können sie mit unserer Unterstützung ändern und verbessern.

Gesamtkörperliche Lockerungs- und Entspannungsübungen – abgestimmt auf die einzelnen Patienten – gleichen Engstellungen im Hals-/Rachenbereich aus; Atemvertiefung und verbesserte Resonanz entlastet die Kehlkopfmuskulatur.

Wir wollen dass Ihre Stimme wieder schwingen kann.

Schlucken

Schluckstörung – Dysphagie

Symptome und Folgen

Verschiedenste Ursachen oder Grunderkrankungen können zu einer Schluckstörung führen. Durch zu schwaches, verspätetes oder fehlgeleitetes Schlucken kommen Speichel, Nahrung und/oder Flüssigkeit „in den falschen Hals“.

In schweren Fällen, besonders bei augeprägten Lungenkomplikationen, muss die orale Nahrungsaufnahme durch parenterale (intravenös) oder Sondenernährung (PEG) ersetzt werden.

Verschlucken/Penetration: Speisen oder Flüssigkeiten dringen in den Kehlkopf ein und der Hustenreflex wird ausgelöst.

Aspiration, chronisch: Anhaltender Eintritt von Speisen oder Flüssigkeiten bis in die Luftröhre und Bronchien. Wenn dies dauernd geschieht, kann es zu Schäden des Atemtrakts bis hin zur Lungenentzündung führen und in schweren Fällen lebensbedrohlich sein.

Charakteristische Anzeichen für Penetration oder Aspiration ist Husten während des Schluckens und gurgelndes Atemgeräusch oder gurgelnder Stimmklang.

Aspiration, still: Wenn es trotz Aspiration nicht zum Auslösen des Hustenreflexes kommt, besteht die Gefahr, das Einsickern von Speichel oder Nahrung in die unteren Luftwege zu übersehen.

Unsere Therapie

Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der Schluckfähigkeit, bzw. das Erarbeiten von Hilfsstrategien zum sicheren Ausgleich der Störung.

Das detaillierte Wissen unserer Dysphagietherapeutinnen über die Vorgänge beim ungestörten Schlucken und dabei vorkommende Beeinträchtigungen, bildet die Grundlage der Therapie. Bei der Diagnostik wird u.a. der Schluckakt beobachtet, die Auslösbarkeit von Schutzreflexen untersucht, die Zungenfunktion und alle anderen am Schluckakt beteiligten Muskeln überprüft.

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Patienten, Angehörigen, Pflegekräften und Ärzten treffen wir die ersten Vorsichtsmaßnahmen, um Aspirationen zu vermeiden: Wir machen Vorschläge für die Gestaltung von Ess- und Trinksituationen,unterstützende Körperhaltungen beim Essen, Veränderung von Nahrungskonsistenzen.

An den Ursachen und Fehlfunktion erkennen wir, welche Strukturen besonders unterstützt werden sollten. Wir helfen durch Stimulationen, trainieren patientenangepasste aktive Bewegungsübungen, leiten Schlucktechniken an.

Bei Transport- und Gehunfähigkeit kann die Behandlung als Hausbesuch erfolgen.

Wir wollen den Betroffenen wieder ein Höchstmaß an Selbständigkeit und Teilhaben am Alltagsleben ermöglichen.

Sprechen, Aussprache

 

Stottern